Ein interner Krisenstab wurde unmittelbar nach Bekanntwerden des Blindgängers einberufen und stand in engem Austausch mit der Integrierten Einsatzleitstelle der Stadt. Von Beginn an eingebunden waren der Leitende Oberarzt Dr. Daniel Schmitz, zugleich Sprecher der Gruppe der Leitenden Notärzte der Stadt Freiburg, sowie Dr. Daniel Herschel, Facharzt am St. Josefskrankenhaus. Die Einsatzleitung der Stadt benannte ihn als verantwortlichen Leitenden Notarzt für den eigens gebildeten Einsatzabschnitt „St. Josefskrankenhaus“.
Besondere Herausforderung: Die Fliegerbombe war beschädigt und sollte kontrolliert gesprengt werden. In der Folge war eine vollständige Evakuierung des Ergänzungsneubaus erforderlich. Betroffen waren unter anderem die Intensivstation, die IMC (Intermediate Care), die Geburtshilfe inklusive Kreißsaal, der OP-Bereich, die Wahlleistungsstation, die Zentrale Sterilgutversorgung sowie die Küche.
Zum Zeitpunkt der Evakuierung wurden im St. Josefskrankenhaus 226 Patientinnen und Patienten behandelt. In kurzer Zeit gelang es dem Krisenteam, 45 Personen medizinisch abgesichert zu entlassen, um Raum für die innerklinische Verlegung von Patienten aus dem Neubau in sichere Bereiche zu schaffen. Lediglich 13 Patientinnen und Patienten – darunter 11 intensivpflichtige oder IMC-Patienten sowie zwei Gebärende – mussten in andere Kliniken verlegt werden.
Gegen 22 Uhr ordnete die Integrierte Leitstelle Freiburg eine über den bereits geräumten Ergänzungsneubau hinausgehende Teilevakuierung weiterer Krankenhausbereiche an. Der Krisenstab hätte zur Sicherheit gerne das gesamte Haus mit den verbliebenen 170 Patienten evakuiert. Da jedoch zunächst davon ausgegangen wurde, dass in den anderen Kliniken keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung stehen, wurde die Evakuierung wie folgt organisiert: 42 Patienten konnten in einem als sicher eingestuften Bereich des St. Josefskrankenhauses verbleiben, 128 Patienten wurden in das Universitätsklinikum Freiburg und in andere Kliniken der Region verlegt.
„Unser besonderer Dank gilt der Integrierten Leitstelle, dem Universitätsklinikum Freiburg, den umliegenden Krankenhäusern und allen Mitarbeitenden, die das St. Josefskrankenhaus in dieser außergewöhnlichen Situation unterstützt haben“, betont Geschäftsführer Joschua Hannemann. „Der reibungslose Ablauf dieser hochkomplexen Evakuierung ist das Ergebnis des großen Engagements, der Professionalität und der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten.