In Deutschland sind viele Schmerzpatient:innen noch immer nicht ausreichend versorgt, besonders wenn es um die Behandlung chronischer Schmerzen geht. Statistiken zeigen, dass etwa die Hälfte der Betroffenen keine angemessene Therapie erhalten und dadurch unnötig in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.
Um diesem Missstand entgegenzuwirken, haben wir in unserem MVZ eine ambulante Schmerztherapie geschaffen. Mit dem Ziel unsere Patient:innen mit chronischen Schmerzen auf dem Weg zu einem schmerzarmen und selbstbestimmten Leben zu begleiten und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Dazu steht unseren Patient:innen ein hochmotiviertes Expertenteam aus erfahrenen ärztlichen Schmerzspezialist:innen, Orthopäd:innen und medizinischen Angestellt:innen zur Seite. Zusätzlich bestehen Kooperationen mit Psycholog:innen und der Psychosomatik zur Komplementierung der Therapien. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer stationären, multimodalen Schmerztherapie mit kooperierenden Kliniken, wenn die Beschwerden ambulant keine Besserung zeigen.
Schmerz ist ein wichtiges Warnsymptom des Körpers. Wird er adäquat behandelt, so verschwindet er in der Regel wieder. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn der Schmerz trotz adäquater Behandlung über einem Zeitraum von 3 bis 6 Monaten anhält oder wiederkehrend ist. Durch die anhaltenden oder wiederholenden Schmerzen wird unser Schmerzsystem (Gedächtnis) aktiviert und es entsteht eine Überempfindlichkeit bei neuen Schmerzreizen. In diesem Prozess speichert das Gehirn und das Rückenmark die Schmerzsignale, auch nachdem der ursprüngliche Auslöser beseitigt wurde. Das Schmerzgefühl bleibt und ist zu einer eigenständigen Erkrankung geworden. Die betroffenen Patient:innen werden dadurch in ihrer Lebensqualität und ihrem Wohlbefinden häufig stark eingeschränkt.
Wenn Medikamente und andere Therapiemaßnahmen nicht mehr ausreichend wirken, kann es zu einer Ausweitung der Schmerzen kommen und die Betroffenen ziehen sich weiter zurück. Dieses Verhalten kann die Schmerzen durch Sorgen, Stress und Emotionen weiter verstärken und zu einem komplexen Zustand entwickeln. Man spricht dann von einem biopsychosozialen Schmerzmodell. Das biopsychosoziale Schmerzmodell bildet die Grundlage der Behandlung. Das heißt, wir betrachten den Schmerz nicht nur eindimensional, sondern setzen ihn immer in Beziehung zu individuellen psychologischen und sozialen Faktoren aus dem Alltag.
Chronische Schmerzen können sich in unterschiedlichster Art und Form zeigen. Wir behandeln u. a. folgende Schmerzkrankheiten bei erwachsenen Patient:innen:
Die primäre Behandlung wird von unseren Schmerztherapeuten durchgeführt, die interdisziplinär mit Kolleginnen und Kollegen aus der Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie zusammenarbeiten, um ein individuelles Behandlungskonzept für unsere Patientinnen und Patienten zu erstellen.
Schmerz kann durch psychologische Faktoren beeinflusst werden und langandauernde Schmerzen können einen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben.
Die psychosomatische Grundversorgung ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung von Beschwerden und Schmerzen, bei der körperliche und psychische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden. Psychische Belastungen wie Depressionen, Ängste oder Stress können Schmerzen verstärken, fördern oder sogar auslösen.
Das Ziel der psychosomatischen Grundversorgung ist es, mithilfe einer genauen Anamnese und standardisierter Schmerzfragebögen frühzeitig Hinweise auf schmerzassoziierte psychische Belastungen zu erkennen und diese in die Behandlung zu integrieren.
Durch ärztliche Gespräche werden erste therapeutische Schritte eingeleitet, wie z. B. Maßnahmen zur Stressbewältigung oder zur Konfliktlösung. Diese sollen den Patienten dabei unterstützen, die Verbindung zwischen Körper und Psyche besser zu verstehen. Falls erforderlich, wird eine weiterführende psychotherapeutische Therapie veranlasst, um die Behandlung zu vertiefen.
Um die Lebensqualität zu verbessern und die Schmerzspirale zu durchbrechen ist eine Aktivierung notwendig. Hierzu dienen physiotherapeutische und ergotherapeutische Behandlungen mit dem Ziel durch Schmerzreduktion eine Verbesserung der Beweglichkeit und somit auch der Lebensqualität zu erlangen.
Schmerztherapie MVZ und Privatambulanz
Ärztehaus am Loretto-Krankenhaus
Mercystraße 4
79100 Freiburg im Breisgau
Tel: 0761 7084-4080
Fax: 0761 2711-788090
schmerztherapie.lok@rkk-klinikum.de
Anmeldung bei:
Frau Friesse
Montag, Mittwoch bis Freitag
8.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung
Informationbrief zur Anmeldung ambulante Schmerztherapie - zum download
Fragebogen der dt. Schmerzgesellschaft (Erstvorstellung) - zum download
Fragebogen der dt. Schmerzgesellschaft (Folgevorstellung) - zum download
Informationsbrief Infiltration MVZ Artemed - zum download