Die Wirbelsäulenchirurgie am Loretto-Krankenhaus bietet kompetentes Fachwissen in der Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen aller Arten und Schweregrade an. Dabei arbeiten in unserem Team aus Wirbelsäulenspezialisten sowohl Orthopäden als auch Unfallchirurgen in der Behandlung zusammen. Unsere Therapiemöglichkeiten erstrecken sich damit über konservative (nicht-operative), minimalinvasive, bis hin zu operativen Behandlungsmethoden an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Die enge Zusammenarbeit mit unserer Abteilung für Anästhesie im Bereich der Schmerztherapie rundet unser komplettes Spektrum der Wirbelsäulenbehandlung ab.
Wir führen sämtliche gängigen Behandlungsverfahren an der Wirbelsäule (konservativ wie operativ) an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie dem Iliosakralgelenk durch. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf minimalinvasiven Operationstechniken, die im Gegensatz zur offenen Operation mit nur winzigen Schnitten auskommen. Diese Techniken sind für den Patienten besonders schonend. Durch kleinere Wunden, schnellere Mobilisierung und Heilung führen sie zur früheren Entlassung und schnelleren Wiedererlangung der vollen Leistungsfähigkeit.
Mehr als die Hälfte aller Deutschen leidet regelmäßig unter Rückenschmerzen. Woher kommen die und was macht man dagegen? In unserem Podcast "Sprechstunde Freiburg" erklärt Dr. Frank Hassel ausführlich woher die Schmerzen kommen können und was man dagegen tun kann.
Bei Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenosen, und sonstigen Wirbelsäulenerkrankungen führen wir sehr erfolgreich eine nichtoperative Schmerztherapie im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durch.
Durch gezielte röntgengesteuerte Injektionsblockaden sowie Kontrastmitteldarstellung der Bandscheiben können die Schmerzursachen exakt lokalisiert und differenzierte Behandlungskonzepte erstellt werden.
Dabei handelt es sich um ein multimodales Therapiekonzept mit gezielter röntgengesteuerter Injektionsbehandlung sowie physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen einschließlich Schmerztherapie.
Dabei handelt es sich um eine minimalinvasive Technik, bei der unter örtlicher Betäubung die für die Schmerzweiterleitung verantwortlichen Nerven an den kleinen Wirbelgelenken „verödet“ werden (dies geschieht mit Hilfe einer hitzeentwickelnden Thermosonde unter Röntgendurchleuchtung).
Die Nukleoplastie ist eine minimalinvasive Technik, bei der unter örtlicher Betäubung mit Hilfe einer speziellen Sonde (Coblation) Bandscheibenvorwölbungen oder kleine Vorfälle entfernt werden und somit der Druck auf die Nervenwurzeln reduziert wird.
Dabei handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren zur Aufrichtung von Wirbelbrüchen. Mit Hilfe einer Kanüle wird durch Vorschieben und Ausdehnen eines Silikonimplantates (Ballon) oder eines kleinen Titanimplantates in Form eines Wagenhebers (sog. „Spine Jack“) der eingebrochene Wirbelkörper wieder aufgerichtet und ein Hohlraum geschaffen. Dieser wird anschließend durch die noch liegende Kanüle mit Knochenzement ausgefüllt und somit stabilisiert.
Mit Hilfe spezieller Instrumente wird über einen ca.2-3 cm großen Hautschnitt am Rücken der Bandscheibenvorfall unter zu Hilfenahme eines OP-Mikroskopes entfernt.
In Schlüssellochtechnik wird mit einer Optik minimalinvasiv (Zugang ca. 5-6 mm) von der Seite durch den Nervenaustrittskanal der Bandscheibenvorfall entfernt. Im Vergleich zur konventionellen Methode ist der Schmitt nochmals viel kleiner und der Zugang noch schonender zur Muskulatur. Somit ist der Heilungsprozess viel schneller.
Bei einem aufgrund von Verschleißerscheinungen knöchern verengtem Rückenmarkskanal wird dieser mit Hilfe spezieller Instrumente erweitert und der Druck von den Nervenstrukturen genommen.
Bei einer Osteochondrose (Verschleißerkrankung der Bandscheibe und der angrenzenden Wirbelkörper) kann man eine Bandscheibenprothese einsetzen. Die Beweglichkeit des operierten Segmentes bleibt damit erhalten. Hierbei wird der vordere Zugang gewählt, welcher die Rückenmuskulatur intakt lässt.
Bei diesen Verfahren wird eine Ruhigstellung der betroffenen Wirbelsegmente durchgeführt. Dies wird mit Hilfe von Anlagerung von Eigen- (Entnahme aus dem Beckenkamm) oder Fremdknochen und zusätzlicher Instrumentation mit Schrauben und Stäben aus Titan erreicht. Diese Verfahren kommen vor allem bei Deformitäten, Instabilitäten und fortgeschrittenen Verschleißerkrankungen an der Wirbelsäule zum Einsatz. Es gibt je nach Lokalisation und Ausprägung verschiedene Zugangsmöglichkeiten (vorne/hinten oder kombiniert). Ggf. werden diese Verfahren auch mit sogenannten „Cages“ (PLIF/TLIF/XLIF/ALIF) also Platzhaltern aus Kunststoff oder Metall kombiniert, welche in den Bandscheibenzwischenraum zur Abstützung eingebracht werden.
In unserer Klinik werden sämtliche Implantate und Schrauben an der Wirbelsäule mit Hilfe der Navigation und 3D-Bildgebung mittels O-Arm hochpräzise eingesetzt. Dadurch erhöht sich die Sicherheit und Präzision auf nahezu 100%. Des Weiteren ist mit diesem System eine Lagekontrolle der Schrauben und Implantate noch im OP in CT-Qualität (3D) möglich.
Mit dem Master-Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft sowie dem European Spine Course Diploma ist Chefarzt Dr. Hassel anerkannter Experte im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie. Zertifiziert wird nur, wer überdurchschnittlich hohe Behandlungsstandards und Erfolgsquoten aufweisen kann und über eine außergewöhnlich große Erfahrung als Wirbelsäulenchirurg verfügt.
Dr. Frank Hassel wurde im September 2021 im Rahmen des ESPINEA Meetings in Salzburg zum internationalen Ausbilder im Bereich der endoskopischen Wirbelsäulenchirurgie zertifiziert. Die ESPINEA ist eine durch das Royal College of Surgeons in Edinburgh akkreditierte Gesellschaft für endoskopische Wirbelsäulenchirurgie.
Unser Ärztlicher Direktor und Chefarzt Dr. med. Hassel wurde 2024 zum wiederholten Mal mit dem Qualitätssiegel der Focus-Ärzteliste für seine Tätigkeit als Wirbelsäulenchirurg ausgezeichnet. Die Redaktion von Focus-Gesundheit bietet Lesern mit seinen Auszeichnungen einen Leitfaden bei der Arztsuche. So spielen beispielsweise die Berufserfahrung, die Empfehlung des Arztes durch Kollegen sowie die Patientenzufriedenheit eine Rolle.
Unter der Leitung von Dr. Frank Hassel und PD Dr. Gernot Lang führen wir im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie klinische Studien durch.
Mitglieder der Loretto Study Group sind:
Dr. Frank Hassel – CA Wirbelsäulenchirurgie, Leiter Studiengruppe
PD Dr. Gernot Lang – Wissenschaftlicher Leiter, FA Orthopädie und Unfallchirurgie , Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Albert-Ludwigs Universität Freiburg
Dr. Babak Saravi – Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Zahnarzt, Student Humanmedizin, Albert-Ludwigs Universität Freiburg, Doktorand „Ph. D. Medical Science“, Paracelsus Universität, Salzburg
Sara Ülkümen – Wissenschaftliche Mitarbeiterin - Doktorandin, Studentin Zahmedizin, Albert-Ludwigs Universität Freiburg
Alisia Zink – Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Studentin Humanmedizin, Albert-Ludwigs Universität Freiburg
Dr. Stefanie Patermann – Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Assistenzärztin Wirbelsäulenchirurgie
Radiation exposure for pedicle screw placement with three different navigation system and imaging combinations in a sawbone model; Nils Beisemann, Jula Gierse, Eric Mandelka, Frank Hassel, Paul A. Grützner, Jochen Franke & Sven Y. Vetter; BMC Musculoskelet Disord 24, 752 (2023); doi.org/10.1186/s12891-023-06880-2
Automated Detection and Measurement of Dural Sack Cross-Sectional Area in Lumbar Spine MRI Using Deep Learning; Babak Saravi, Alisia Zink, Sara Ülkümen, Sebastien Coulliard-Despres, Jakob Wollborn, Gernot Lang, F. Hassel; Bioengineering 2023, 10, 1072; doi.org/10.3390/bioengineering10091072
Full-endoscopic versus conventional microsurgical therapy of lumbar disc herniation: a prospective, controlled, single-center, comprehensive cohort trial (FEMT-LDH trial); B. Saravi1, F. Hassel, S. Couillard-Despres, G. Lang, S. Ülkümen; Article in Trials, December 2022; DOI: 10.1186/s13063-022-06892-8
Performance of artificial intelligence-based algorithms to predict prolonged length of stay after lumbar decompression surgery; B. Saravi1, A. Zink1, S. Ülkümen, S. Couillard-Despres, *F. Hasse, G. Lang; 17th German Spine Congress, Annual Meeting of the German Spine Society. Eur Spine J 31, 3165 (2022). https://doi.org/10.1007/s00586-022-07413-6
Kommentar zu: Dorsal instrumentation with and without vertebral body replacement in patients with thoracolumbar osteoporotic fractures shows comparable outcome measures. Hassel, F. Die Wirbelsäule 2022; 06(04): 211-212; DOI: 10.1055/a-1467-8194
Kommentar zu: Lumbale Spinalkanalstenose: Endoskopische veresus minimal invasive Dekompression. Hassel, F. Die Wirbelsäule 2022; 6. Seite 144-145. DOI: 10.1055/a-1745-3722
Artificial Intelligence-Driven Prediction Modeling and Decision Making in Spine Surgery Using Hybrid Machine Learning Models. Saravi, B.; Hassel, F.; Ülkümen, S.; Zink, A.; Shavlokhova, V.; Couillard-Despres, S.; Boeker, M.; Obid, P.; Lang, G.M. ; J. Pers. Med. 2022, 12, 509.
Endoscopic Techniques for Lumbar Interbody Fusion: Principles and Context. Bryan Zheng, Elias Shaaya, Josh Feler, Owen P. Leary, Matthew J. Hagan, Ankush Bajaj, Jared S. Fridley, Frank Hassel, Raymond Gardocki, Ricardo Casal Grau, Kai-Uwe Lewandrowski and Albert E. Telfeian; BioMed Research International Volume 2022, Article ID 4979231, 9 pages
One-Year Clinical Outcomes of Minimal-Invasive Dorsal Percutaneous Fixation of Thoracolumbar Spine Fractures. Babak Saravi, Sara Ülkümen, Sebastien Couillard-Despres, Gernot Lang and Frank Hassel. medicina. 2022
Comparison of three imaging and navigation systems regarding accuracy of pedicle screw
placement in a sawbone model. Nils Beisemann, JulaGierse, Eric Mandelka, Frank Hassel, PaulA. Grützner, Jochen Franke1 und Sven Y. Vetter. scientific reports. 2022.
Performance of Artificial Intelligence-Based Algorithms to Predict Prolonged Length of Stay after Lumbar Decompression Surgery. Babak Saravi, Alisia Zink, Sara Ülkümen, Sebastien Couillard-Despres, Frank Hassel and Gernot Lang. Journal of Clinical Medicine. 2022
Interlaminar versus microsurgical decompression of lumbar spinal stenosis: a single-center experience, NSpine, Porto, Portugal, 2021
Clinical performance of endoscopic lumbar decompression fort he treatment of lumbar radiculopathy: a controlled evaluation of 28 cases with 1 year follow-up data, EUROSPINE, Vienna, Austria, 2021
Case-matched radiological and clinical outcome evaluation of interlaminar versus microsurgical decompression of lumbar spinal stenosis, DKOU 2021, Berlin, Germany, 2021
Case-matched radiological and clinical outcome evaluation of full-endoscopic interlaminar decompression of lumbar spinal stenosis, Global Spine Congress 2022, Las Vegas, USA, 2022
One-year follow-up outcomes of minimal-invasive dorsal percutaneous fixation of unstable thoracolumbar spine fractures, VSOU 70. Jahrestagung, Baden-Baden, Germany, 2022