Die Strahlentherapie kann in verschiedenen Situationen beim Prostatakarzinom eine wichtige Rolle spielen: Als definitive Therapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms (wenn eine Operation nicht gewünscht wird oder nicht in Frage kommt), als zusätzliche Therapie nach einer Prostataentfernung, oder als gezielte Therapie einzelner Metastasen.
Externe Strahlentherapie als definitive Therapie
Die Externe Strahlentherapie ist eine ambulante Therapie des Prostatakarzinoms, die für Tumoren geeignet ist, die auf die Prostata begrenzt sind und wenn eine Operation nicht gewünscht wird. Sie verläuft über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen, während dieser Zeit wird jeden Tag unter der Woche ein Teil der gesamten Strahlendosis verabreicht. Nebenwirkungen können langfristig ein gehäufter Harndrang oder auch Stuhldrang sein. Die Therapie wird häufig mit einer begleitenden Hormontherapie kombiniert.
Externe Strahlentherapie als zusätzliche Therapie
Nach einer Prostataentfernung kann bei hoch-Risiko-Tumoren eine zusätzliche Strahlentherapie sinnvoll sein, um ein Wiederauftreten des Tumors zu verhindern. Oder wenn bereits ein Tumor wieder aufgetreten ist, kann ein solches „Rezidiv“ durch eine Strahlentherapie dauerhaft beseitigt werden. Auch in dieser Situation ist die Bestrahlung eine ambulante Therapie.
Strahlentherapie als gezielte Therapie einzelner Metastasen
Wenn einzelne Knochenmetastasen Beschwerden bereiten, können diese gezielt bestrahlt werden um Beschwerdefreiheit zu erreichen. In letzter Zeit gibt es auch zusätzlich Hinweise, dass eine bei einer geringen Metastasenlast die Kombination aus Operation der Prostata und gezielter Bestrahlung von einzelnen Metastasen zu einer langanhaltenden Kontrolle des Tumors und der Metastasen führen kann. Das entspricht aber keiner Standardtherapie und es muss individuell entschieden werden, ob dieses Vorgehen sinnvoll ist.